Sportpolitische Position des BSI

Sport und Bewegung sind Daseinsvorsorge: Für eine aktive und gesunde Gesellschaft von morgen!

Deutschland braucht eine aktive, gesunde und somit auch leistungsfähige Gesellschaft. Es muss daher Aufgabe des Staates sein, Sport- und Bewegungsräume bereitzustellen, um allen Mitgliedern unserer Gesellschaft eine Ausübung von Sport und Bewegung zu ermöglichen. Die Werte des Sports ‚Fairplay, Toleranz und Teamgeist‘ wiederum sind wirksame Instrumente für die Festigung unserer Demokratie.

  • Sportförderung ist eine Querschnittsaufgabe. Um die Herausforderungen durch Bewegungsarmut besser bewältigen zu können, müssen Sport und Bewegung mehr bundespolitische Bedeutung bekommen: wir fordern eine gebündelte Zuständigkeit in der Bundesregierung durch einen Staatsminister oder eine Staatsministerin für Sport, der/die die interministerielle Koordination übernimmt und idealerweise im Kanzleramt verankert ist!
  • Sport und Bewegung brauchen ein eigenes Förderbudget, das unter Beteiligung der relevanten Bundesministerien deutlich höher ausfallen muss.
  • Fachkräften des Sports in Lehre, Training und Ehrenamt muss mehr Wertschätzung entgegengebracht werden. Als ideelle Anerkennung der Bedeutung von Sport und Bewegung und des dort eingebrachten ehrenamtlichen Engagements, sollte der jährliche „Tag des Sports“ national stärker gewürdigt werden.
  • Deutschland hat das Potential ein führendes Sport-/Bewegungsland zu werden! Dazu braucht es einen gesamtgesellschaftlichen Sport- und Bewegungspakt, der mit ausreichenden Mitteln versehen und regelmäßig evaluiert wird.
  • Das Potential des Sports zur Stärkung einer aktiven, gesunden, leistungsfähigen Gesellschaft und zur Stärkung unserer Demokratie muss stärker genutzt werden.
  • Breiten- und Individualsport sind wichtige Bausteine für die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung. Wir fordern daher höhere Investitionen für den Breiten- und Individualsport sowie langfristig finanzierte Förderprogramme, auch auf Bundesebene. Die Maßnahmen zur Förderung von Sport und Bewegung entsprechend der WHOBewegungsempfehlung sind flächendeckend zu fördern.
  • Zum dringenden Abbau des Sanierungsstaus bei Sportstätten schließen wir uns den Forderungen des DOSB nach Investitionen in Höhe von mindestens 31 Mrd. Euro an.
  • Mit einem „SportPass“ kann sozial Benachteiligten der Zugang zur Ausübung von Sport wirkungsvoll erleichtert werden. Ein weiteres wirksames Mittel wäre ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 7 % auf Produkte und Dienstleistungen, die in einem direkten Zusammenhang zu gesundheitsfördernden Sport- und Bewegungsangeboten stehen.
  • Sport und Bewegung in Kitas und Schulen müssen nicht nur gewährleistet, sondern deutlich stärker und systematisch gefördert werden, da sie für die Gesundheitsvorsorge der kommenden Generationen und die Entwicklung von Sozialkompetenzen von zentraler Bedeutung sind.
  • Es braucht gezielte Maßnahmen für mehr Qualität in der Bewegungsförderung in Durchführung, Gestaltung der Maßnahmen sowie der Ausstattung und Wartung von Sportgeräten und Sporträumen! Sport und Bewegungsaktivitäten in Kitas und Schulen sollten von ausgebildeten bzw. ausreichend fortgebildeten Fachkräften durchgeführt werden.
  • Eine besondere Rolle kommt dabei dem Schwimmen als Sport und lebensrettender Maßnahme zu.
  • Als Förderung sozialer Teilhabe muss die Ausübung von Sport unabhängig von Alter, Geschlecht, sozioökonomischem Status, Behinderungen oder ethnischer Herkunft ermöglicht und gefördert werden.
  • Benachteiligte Gruppen müssen besonders berücksichtigt werden. Niedrigschwellige und inklusive Angebote sind notwendig, um Sport und Bewegung im Alltag eines jeden Menschen zu integrieren.
  • In der Ausgestaltung der Sportförderung müssen alle Lebensbereiche mitgedacht werden – auch der Arbeitsplatz. Dort sind stärkere Anreize für die betriebliche Gesundheitsförderung zu schaffen.
  • Die Sportinfrastruktur für den selbstorganisierten Sport muss ausgebaut werden, da er die am weitesten verbreitete Form der Sportausübung und in der Fördermittelvergabe unterrepräsentiert ist.
  • Nachhaltigkeit und Sport gehören zusammen! Die staatliche Auftragsvergabe im Sportanlagenbau und bei Sportgroßveranstaltungen muss an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelt werden. So ist auf Qualität, Nutzungs- und Lebensdauer sowie auf Reparaturfähigkeit zu achten.
  • Die Schaffung nachhaltiger Mobilitätskonzepte für die An-/Abreise zu Sportveranstaltungen, in die Natur (Outdoorsport) oder zum Training sind ebenfalls von großer Bedeutung, da so ein Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung geleistet wird.
  • Zusätzlich muss die Sportausübung in der Natur durch ein freies Betretungsrecht weiter gefördert werden. Der BSI unterstützt dieses Thema über die Förderung des Kuratoriums Sport und Natur,  welches sich zusammen mit der Politik der Aufgabe widmet, Natursport und Nachhaltigkeit im Sport zu stärken.
  • Mit über einer Million Beschäftigten im Sport und einem Anteil von 2,5 % an der gesamten inländischen Bruttowertschöpfung ist der Sport ein relevanter Faktor für Wirtschaft und Arbeitsmarkt.
  • Sport hat eine besondere Bedeutung für den Tourismus in Deutschland. Viele Regionen sind aufgrund ihrer Angebote für Outdoor-, Wasser-, Rad- und Wintersport attraktive Urlaubsziele. Die  Sportwirtschaft als innovative und nachhaltige Branche leistet mit der Ausstattung und Förderung all dieser Sportarten einen gesellschaftlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung.
  • Die Sportwirtschaft ist auch Repräsentantin des selbstorganisierten Sports, der den größten Anteil der Sportausübung ausmacht, aber im Vergleich zum organisierten Sport deutlich unterrepräsentiert ist. Aufgrund dessen sollte die Sportwirtschaft in sportrelevante Projekte, wie den Entwicklungsplan Sport oder den Sportbericht der Bundesregierung stärker eingebunden werden.

Die Sportpolitische Position mit unseren sechs Forderungen finden Sie auch in unserer Broschüre.

Für Fragen und Anmerkungen kontaktieren Sie bitte Hendrikje Lučić, Ansprechpartnerin beim BSI für die politische Interessensvertretung in Berlin.